Irrelohe

Oper in drei Aufzügen von Franz Schreker

Pfalztheater Kaiserslautern
Großes Haus // Spielzeit  2014 / 2015
Premiere  7. März 2015

 

Musikalische Leitung Uwe Sandner
Inszenierung Holger Müller-Brandes
Bühne Thomas Dörfler
Kostüme Almut Blanke
Licht Manfred Wilking
Dramaturgie Anna Melcher
Regieassistenz Domenik Kastl
Studienleitung Frank Kersting
Musikalische Assistenz Peter Breunig // Markus Bieringer
Ekaterina Tamopolskaja

 

Besetzung

Graf Heinrich Heiko Börner
Förster Hubertus Bohrer
Eva Adelheid Fink
Lola Katja Boost
Peter Wieland Satter
Christobald Uwe Eikötter
Pfarrer Vladimir Gerasimov
Müller Peter Hamon
Fünkchen Daniel Kim
Strahlbusch Daniel Böhm
Ratzekahl Alexis Wagner
Anselmus Radoslaw Wielgus
Orchester, Chor, Extrachor und Statisterie des Pfalztheaters
Fotos: Stephan Watzl

 

Pressestimmen

„Müller-Brandes und seine Kostümdesignerin Almut Blanke greifen diese surrealistischen Vorzeichen auf. Im ersten Teil als Modenschau aufreizend gekleideter Models mit seitlich aufgemalten Mündern und abenteuerlichen Hüten – Femmes fatales, die herausfordernd obszön ihre Ober- und Unterkleider vertauschen. Im zweiten Teil als Auftritt der gräflichen Dienerschar, die mit Schaufensterpuppen in aufreizenden Dessous tanzen und sie anschließend zerstückeln …Alles in allem eine herausragende Produktion, auf die das Pfalztheater Kaiserslautern stolz sein kann.“

Opernwelt Mai 2015 / Uwe Schweikert


„Wohl darf Graf Heinrich zu morbiden Walzerklängen die Puppen tanzen lassen: Schaufensterpuppen, die von der feinen Partygesellschaft ihrer fantasievoll bizarren Roben (Kostüme: Almut Blanke) entledigt werden und dabei Glied für Glied auseinanderfallen.“

Das Opernglas Mai 2015 / C. Fischer


„Die Premiere von Franz Schrekers Oper „Irrelohe“ wird zum Triumph für das Pfalztheater …Was für ein großartiger Abend für das Kaiserslauterer Pfalztheater …

Thomas Dörfler hat diese karge Bühne gebaut, Almut Blanke die zeitgenössischen Kostüme entworfen. Und zusammen mit Holger Müller-Brandes`Regie holen sie das so sehr seiner Entstehungszeit in den 1920er Jahren verrpflichtete Stück aus der historischen Umklammerung und machen daraus etwas aufwühlend Heutiges. Mehr noch etwas erschreckend Zeitloses. Versehrte, Traumatisierte, seelisch und körperlich Deformierte allüberall …Weibliche Statisten schreiten über die Bühne, um zu unterstreichen, wo dies alles hinführt. Mit seitlich aufgemalten Mündern sind sie als Deformierte Opfer einer kranken, von männlicher Perversion dominierten Gesellschaft.“

Die Rheinpfalz 9.3.2015 / Frank Pommer


„Als zusätzliche Personage lässt der Regisseur Mannequins, mit Augenschleiern und verzogen geschminkten Mündern als belebte Schaufensterpuppen hochhackig hin und her starksen, die Bühne als Laufsteg benutzen. Raffiniert, was Kostümbildnerin Almut Blanke dabei für Verwandlungsmöglichkeiten kreiert hat, Ausziehaktionen, bei denen Oberteile zu Röcken werden und umgekehrt.

Der entscheidene, drohend tötliche Brauttanz Evas mit dem ihr angetrauten Grafen Heinrich kann jedoch nicht stattfinden,  da Chordamen die – sich vordem im Spot selbst im Unterrock in Szene setzende – Eva in ein hoch artifizielles Hochzeitskleid schnüren, das keinerlei Tanz zulässt.

Im Publikum, darunter auch Besucher der zum Teil bis aus Übersee angereisten Schrekergemeinde, herrschte am Ende des Premierenabends großer Jubel: ungeteilter Zuspruch für alle Beteiligten und viele Bravorufe.“

nmz – neue musikzeitung / Peter P. Pachl


„Dabei hatte alles noch relativ interessant mit einem Damen Defilee in ausgefallenen lasziven Roben und extravaganten schwarzen Hüten begonnen und es war sofort klar, dass man hier das Weib an sich, jene femme fatal in immer neuer abgewandelter Form, Inhalt der Obsessionen derer von Irrelohe vor sich sah … Die Kostüme von Almut Blanke waren in erster Linie für das Defilee der Statistinnen überwältigend erdacht, sonst herrschte ein allzu beliebiges Einerlei vor.“

Online Merker / Harald Lacina


„Mädchen umkreisen – wie Models auf einem Laufsteg mit gefährlichen High Heels und monströsen Hutkreationen – die vordere Spielfläche, mit verschmierten Gesichtern, wie Halbtote. Ein bißchen David Lynch, ein bißchen Edgar Wallace. Schwarz weiß.“

Operalounge /  Rolf Fath